Ihre ganz individuelle Meinung zum aktuellen Thema Nicht-/Raucherschutz ist gefragt. Mit dem ersten Berliner Pub Talk am 13.02.2014 im Eetcafé Linda Carrell haben die Initiatoren von den Berliner Redekünsten ein spannendes Format für Diskussionen mit Fachleuten aus den jeweiligen „Lagern“ ins Leben gerufen. Und das Schöne daran: Jeder kann mitmachen. Ganz nach dem Motto: Wir reden nicht übereinander, sondern miteinander.
Der Ofen knistert, die Kerzen brennen und die Wirte des Eetcafé Linda Carrell servieren belgische Bierspezialitäten. Das Publikum sitzt bequem auf bunt gemischten Sitzmöbeln. Einige Gäste sind gezielt zu der Diskussionsrunde gekommen, andere eher durch Zufall. Gespannt sind alle, auch die Referenten.
Matthias Bannas, Hauptinitiator der Veranstaltung, begrüßt uns und gibt das Wort an den Moderator Georg Preller. Er erklärt, wie der Abend abläuft. Auf der “Bühne” sind fünf Stühle aufgebaut. Der Moderator sitzt in der Mitte, links bzw. rechts neben ihm, die beiden Referenten. Außerdem stehen zwei freie Stühle bereit. Wie wir erfahren, sind diese Stühle für das Publikum reserviert. Wer sich an der Diskussion beteiligen möchte, kann sich einfach auf den Stuhl setzen und mitmachen.
Und schon geht es los. Die Referenten werden vorgestellt. Für den Nichtraucherschutz tritt Susanne Weber vom Büro Lothar Binding MdB, zuständig für den Nichtraucherschutz, ein. Den Gegenpart übernimmt Matthias Heddenhausen, Referent Industriepolitik des Deutscher Zigarettenverbands (DZV). Zündstoff pur. Und das wird während der gesamten Veranstaltung deutlich.
Jetzt wird es spannend. Springt der der Funke auf das Publikum über? Der Abschlusssatz des zweiten Statements ist gerade verklungen, da sitzt schon die erste Teilnehmerin auf einem Gästestuhl: „Also, dazu muss ich jetzt mal was sagen…..“. Und los geht es. Das Publikum ist kaum noch zu halten. Ein Diskussionsplatz auf den Stühlen ist heiß begehrt. Die Argumentationen befinden sich in einem regen Austausch. Das Thema ist emotional. Es geht um Freiheit, Selbstbestimmung, Toleranz und Rücksichtnahme.
Auf einmal wird es richtig sportlich. Die Gäste haben die Möglichkeit, ihren Redeanspruch durch abklopfen eines anderen Gastes anzumelden, wenn beide Stühle besetzt sind. Dieser formuliert zu Ende und macht dann den Platz frei. In einer besonders angeregten Diskussion kommt es so zu einem mehrmaligen Stuhlwechsel zwischen zwei Gästen.
Fazit
Eine gelungende Auftaktveranstaltung, der hoffentlich noch viele folgen. Das Wissen ist im Publikum. Eine tolle Gelegenheit für die Referenten, sich mit den unterschiedlichen Meinungen und Positionen auseinanderzusetzen. Mir hat besonders gut gefallen, dass das Format so mitreißend ist. Eine Teilnehmerin sagte, sie sei eigentlich nur auf ein Bier hier vorbeigekommen. Letztlich diskutierte sie intensiv mit.
Manuela Stamm Berliner Redekünstler / freiberufliche Moderatorin
Alle Fotos Andrea Tschammer
Impressionen